Ein Arzt klärt einen Patienten über Teilriss und kompletten Achillessehnenriss auf

Teilriss oder kompletter Riss der Achillessehne – Ursachen, Symptome, Behandlung

21. Mai 2025 - Achillessehne

Lesedauer 6 Minuten

Ein plötzlicher Schmerz in der Ferse, ein Knall, als hätte jemand von hinten getreten – ein Riss der Achillessehne ist eine der gefürchtetsten Sportverletzungen. Doch nicht jeder Schaden bedeutet gleich einen kompletten Abriss.

Oft handelt es sich um einen Teilriss, der sich weniger dramatisch anfühlt, aber ebenso ernst genommen werden sollte. In diesem Beitrag erfährst du, worin der Unterschied besteht, welche Ursachen und Symptome typisch sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Was ist die Achillessehne und warum ist sie so verletzungsanfällig?

Die Achillessehne ist die stärkste und dickste Sehne im menschlichen Körper. Sie verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein und ist essenziell für Bewegungen wie Laufen, Springen oder Abstoßen. Gleichzeitig ist sie täglich enormen Belastungen ausgesetzt – sowohl im Sport als auch im Alltag.

Ihre geringe Durchblutung macht sie anfällig für Reizungen und Verletzungen. Besonders bei plötzlicher Überlastung oder fehlender Regeneration können Mikroschäden entstehen, die langfristig zu einem Riss führen können.

Unterschied zwischen Teilriss und komplettem Riss der Achillessehne

Ein Teilriss bedeutet, dass nur ein Teil der Sehnenfasern beschädigt ist – die Sehne ist noch intakt, aber instabil oder schmerzhaft. Ein kompletter Riss (Ruptur) hingegen trennt die Sehne vollständig, was zu einem deutlichen Funktionsverlust führt.

Typisch für den kompletten Riss ist ein plötzlicher, peitschenartiger Schmerz mit hörbarem Geräusch und ein anschließendes „Wegklappen“ der Fußkontrolle. Beim Teilriss hingegen können Schmerzen schleichend zunehmen – manchmal wird er sogar zunächst übersehen.

Ursachen für Teilriss und vollständigen Riss

Ein Achillessehnenriss entsteht oft unter plötzlicher, hoher Belastung – z. B. beim Sprinten, Springen oder abrupten Richtungswechsel. Weitere Ursachen:

  • Vorschäden durch chronische Überlastung (z. B. Achillodynie)
  • Ungenügendes Aufwärmen oder Dehnen
  • Veränderte Fuß- oder Beinachse
  • Ungeeignetes Schuhwerk
  • Alterungsprozesse und nachlassende Elastizität
  • Bestimmte Medikamente (z. B. Cortison, Antibiotika der Fluorchinolon-Gruppe)

Symptome: So erkennst du einen Teilriss oder kompletten Riss

Ob Teilriss oder vollständige Ruptur – die Symptome einer Achillessehnenverletzung können sich unterschiedlich zeigen und sollten ernst genommen werden. Besonders wichtig ist es, feine Unterschiede zu erkennen, um schnell und richtig zu handeln. In diesem Abschnitt erfährst du, welche Anzeichen auf eine Verletzung hindeuten und wie du die Schwere einschätzen kannst.

Gemeinsame Anzeichen

  • Schmerzen im Fersenbereich oder an der Sehne
  • Schwellung oder Bluterguss
  • Druckschmerz oder Steifigkeit am Morgen

Spezifisch für den Teilriss

  • Schmerzen bei Belastung, besonders nach dem Aufstehen
  • Leichte Bewegungseinschränkungen, aber oft noch Gehfähigkeit

Spezifisch für den kompletten Riss

  • Plötzlicher, stechender Schmerz
  • Knallgeräusch oder Gefühl eines Tritts gegen die Wade
  • Kein aktives Abrollen mehr möglich
  • Delle tastbar an der Sehne

Diagnose: Wie wird die Art des Risses festgestellt?

Nach einer gründlichen Anamnese führt der Arzt verschiedene Funktionstests durch – etwa den Thompson-Test. Dabei liegt der Patient auf dem Bauch, die Wade wird gedrückt – bei einem vollständigen Riss bewegt sich der Fuß nicht mehr.

Zur genauen Abklärung kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT zum Einsatz. Damit lässt sich die Schwere des Schadens genau bestimmen – entscheidend für die weitere Behandlung.

Behandlungsmöglichkeiten im Vergleich

Ob ein Teilriss oder ein kompletter Riss der Achillessehne vorliegt – die Wahl der passenden Therapie ist entscheidend für den weiteren Verlauf. Dabei spielen Alter, Aktivitätslevel und der individuelle Gesundheitszustand eine wichtige Rolle.

In diesem Abschnitt bekommst du einen Überblick über konservative und operative Behandlungsansätze, ihre Einsatzgebiete sowie ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Dies sollte nur informativ betrachtet werden und dient nicht zu einer ärztlichen Diagnose oder Einschätzung.

Teilriss – konservative Therapie

Bei einem Teilriss reicht in vielen Fällen eine konservative Behandlung mit Ruhigstellung, Fersenentlastung und Physiotherapie. Orthesen oder spezielle Schuhe kommen häufig zum Einsatz.

Kompletter Riss – konservativ oder operativ

Ein vollständiger Riss kann ebenfalls konservativ behandelt werden – meist bei älteren, weniger aktiven Patienten. Dabei wird die Sehne durch spezielle Schienen in heilungsfördernder Position gehalten. Je nach Ausmaß des Risses und jüngere oder sportlich aktive Menschen entscheiden sich häufig für eine Operation, bei der die Sehnenenden genäht werden. Die Sehnen können so wieder zusammenwachsen.

Vor- und Nachteile

  • Konservativ: kein OP-Risiko, längere Ruhigstellung, höhere Re-Ruptur-Rate
  • Operativ: schnellerer Belastungsaufbau (trotzdem 4-6 Monate), geringere Re-Ruptur-Rate, OP-Risiken

Heilungsdauer und Prognose

Die Heilung hängt stark von der Verletzungsschwere, dem Therapieweg und der individuellen Konstitution ab. Durchschnittlich kann man mit folgenden Zeitspannen rechnen:

  • Teilriss: 8–12 Wochen bis zur Alltagsbelastung, Sport nach ca. 3–6 Monaten
  • Kompletter Riss: 3-4 Monate Alltagsbelastung, Sport frühestens nach 6 Monaten

In beiden Fällen ist eine strukturierte Nachsorge entscheidend.

Rehabilitation und Rückkehr zum Sport

Die Reha umfasst mehrere Phasen:

  1. Ruhigstellung und Entlastung
  2. Aufbau von Beweglichkeit und Muskelkraft
  3. Koordination und Gleichgewichtstraining
  4. Sportartspezifisches Training

Hilfreich sind Maßnahmen wie Physiotherapie, Faszienarbeit, propriozeptives Training und Reflexzonentherapie. Produkte wie das Full Balance Board oder das Big Foot Vital Board können dabei helfen, die Koordination, das Gleichgewicht, die Feinmotorik zu stärken. Außerdem bieten die Fußreflexzonen einen ganzheitlichen Effekt auf den Körper – aber erst in der späten Reha-Phase nach ärztlicher Freigabe!

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Prävention: Wie kannst du einem (erneuten) Riss vorbeugen?

Die beste Strategie gegen eine Achillessehnenverletzung ist eine bewusste, kontinuierliche Pflege des gesamten Bewegungsapparats. Prävention beginnt bei der täglichen Bewegung und setzt sich über gezieltes Training bis hin zu bewusster Achtsamkeit im Alltag fort. Besonders wichtig ist es, die Wadenmuskulatur regelmäßig zu dehnen und flexibel zu halten – denn eine verspannte Muskulatur erhöht den Zug auf die Sehne.

Zusätzlich spielt auch die Kraft eine Rolle: Wer gezielt den Unterschenkel- und Fußbereich kräftigt, stabilisiert die Struktur rund um die Achillessehne und reduziert das Risiko einer Überlastung. Genauso bedeutend ist es, Trainingseinheiten dosiert zu steigern, statt plötzlich die Intensität zu erhöhen – besonders nach Pausen oder im Alter.

Ebenso sollten Warnzeichen wie morgendliche Steifigkeit, ein Ziehen in der Sehne oder eine erhöhte Druckempfindlichkeit nicht ignoriert werden. Wer auf seinen Körper hört und bei ersten Beschwerden rechtzeitig reagiert, kann oft Schlimmeres verhindern. Regeneration, gutes Schuhwerk und achtsames Training gehören damit zu den wirksamsten Schutzmaßnahmen gegen erneute Verletzungen.

Erfahrungsberichte: Leben nach dem Achillessehnenriss

Was bedeutet ein Achillessehnenriss im Alltag? Welche Hürden tauchen auf, und wie gelingt der Weg zurück? Persönliche Erfahrungsberichte zeigen, wie unterschiedlich die Heilungsverläufe sind. Ich habe mir selbst vor kurzem einen Achillessehnenriss zugezogen. Meine Verletzung, Reha und Erfahrung werde ich demnächst in einem eigenen Beitrag teilen.

Fazit: Teilriss oder kompletter Riss – was du wissen solltest

Ob Teilriss oder kompletter Riss – beide Verletzungen der Achillessehne erfordern Aufmerksamkeit, Geduld und gezielte Therapie.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Behandlung und Reha stehen die Chancen auf vollständige Genesung gut. Entscheidend ist, frühzeitig zu handeln – und auf deinen Körper zu hören. Nicht zuletzt gibt es auch eine seelische Bedeutung der Achillessehne.

Vielen Dank fürs lesen! ♥

– Bernhard

FAQs: Häufige Fragen zum Teilriss oder kompletten Riss der Achillessehne

Wie erkenne ich, ob meine Achillessehne nur angerissen oder komplett gerissen ist?

Ein kompletter Riss zeigt sich meist durch einen plötzlichen Schmerz mit Knallgeräusch und Kontrollverlust im Fuß. Ein Arzt (oder vielleicht auch du selbst) kann mit einem schnellen Griff ertasten, ob die Achillessehne gerissen ist, oder nicht. Ich persönlich habe mich nicht getraut es zu ertasten. Bei einem Teilriss treten die Symptome oft schleichender auf – Schmerzen bei Belastung, aber oft ist noch Gehen möglich. Die genaue Diagnose stellt ein Arzt per Ultraschall oder MRT.

Wie lange muss ich bei einem Achillessehnenriss mit der Heilung rechnen?

Bei einem Teilriss kannst du nach etwa 2–3 Monaten wieder alltägliche Aktivitäten aufnehmen. Beim vollständigen Riss dauert die Rehabilitation oft 4-6 Monate oder länger – je nach Therapieform und Reha-Verlauf.

Wann darf ich nach einem Achillessehnenriss wieder Sport treiben?

Die Rückkehr zum Sport sollte behutsam und in Absprache mit dem Arzt oder Physiotherapeuten erfolgen. Beim Teilriss ist Sport oft nach 3–6 Monaten möglich, beim kompletten Riss frühestens nach 6 Monaten. Hier ist absolute Sicherheit und Absprache mit deinem Arzt oder Physio geboten. Geduld sollte im Vordergrund stehen!

Was passiert, wenn man eine gerissene Achillessehne nicht behandelt?

Ein unbehandelter Riss kann zu dauerhaften Bewegungseinschränkungen, Instabilität und chronischen Schmerzen führen. Eine frühzeitige Behandlung ist daher essenziell. Ruhe und Geduld sind bei einer solchen Verletzung sehr wichtig. Lass dich von einem kompetenten Arzt oder Physiotherapeuten beraten. Halte Therapie und Reha ein, um spätere Einschränkungen zu vermeiden.

Wie kann ich einem erneuten Riss vorbeugen?

Durch regelmäßiges Dehnen und Kräftigen der Wadenmuskulatur, angepasste Belastung und achtsame Regeneration. Auch gutes Schuhwerk und das Erkennen erster Warnzeichen helfen.

Ist ein operativer Eingriff bei einem Achillessehnenriss immer notwendig?

Nicht unbedingt. Viele Teilrisse und auch manche kompletten Risse lassen sich konservativ behandeln – vor allem bei älteren oder weniger aktiven Personen. Jüngere, sportlich aktive Patienten bevorzugen häufig die Operation. Als Betroffener hat eine Operation für mich absolut Sinn gemacht, ich wollte die bestmögliche Rehabilitation. Sollten die Sehnen beim Riss nicht zu weit voneinander getrennt sein, ist ein minimalinvasiver Eingriff möglich. In meinem Fall waren es mehr als 2 cm, daher muss auf der Innenseite des Fußes aufgeschnitten werden.

Wie sinnvoll ist ein Reha-Tool wie das Full Balance Board oder Big Foot Vital Board?

In der späten Reha-Phase kann das Full Balance Board und das Big Foot Vital Board helfen, die Fußreflexzonen zu aktivieren, Gleichgewicht zu schulen und die Regeneration zu unterstützen – jedoch nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Durch die Stimulation der Fußreflexzonen wird zusätzlich die Stabilität und Feinmotorik des Fußes gestärkt. Das Fußgelenk wird positiv gestresst und für den Alltag sowie Sport vorbereitet.

Bernhard

Bernhard Wallner

Inhaber von Full Balance

Bernhard hat gemeinsam mit seinem Vater die Full Balance gegründet. Er war erfolgreicher College Tennisspieler und lebte mehrere Jahre in den USA. Gesundheit, Sport, innovative und ganzheitliche Ansätze haben ihn schon immer interessiert. Mehr zum Autor