Akupressur bei Kopfschmerzen – 7 Tipps

24. März 2023 - Akupressur, Fußreflexzonen, TCM - Traditionelle chinesische Medizin

Lesedauer 5 Minuten

Im folgenden Beitrag erhältst du sieben Tipps, wie du die Akupressur bei Kopfschmerzen anwenden kannst. Es gibt einige Akupunktur-Punkte bzw. Akupressurpunkte, die du zusätzlich stimulieren kannst, um Kopfschmerzen zu lindern. 

Einige dieser Punkte sind: 

  • LI14 
  • GB20 (am oberen Hinterkopf)
  • GB14 (in der Mitte des Kopfes)
  • EX-HN3 (an der Seite des Kopfes). 

Stimuliere jeden Punkt für ungefähr dreißig Sekunden bis eine Minute und wiederhole die Übung mehrmals am Tag. Sie kann dir helfen, Kopfschmerzen natürlich zu lindern.

Was ist Akupressur?

Akupressur ist eine alternative Heilmethode, die auf der traditionellen chinesischen Medizin basiert. Dabei werden bestimmte Punkte am Körper mit den Fingern oder einem speziellen Werkzeug gedrückt und massiert, um Blockaden im Energiefluss des Körpers zu lösen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Akupressur kann bei verschiedenen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verspannungen, Übelkeit oder Schlafstörungen eingesetzt werden. Im folgenden Artikel erfährst du 7 Tipps zur Anwendung von Akupressur bei Kopfschmerzen.

Wie kann Akupressur bei Kopfschmerzen helfen?

Du hast bestimmt schon mal von Akupressur gehört, aber was ist das eigentlich? Akupressur ist ein Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und beinhaltet die Anwendung von Druckpunkten an spezifische Körperstellen, um Energiestauungen zu lösen und den Körper zu entspannen. 

Die Akupressur ist eine sanfte, aber wirksame Methode, die überall angewendet werden kann und bei Kopfschmerzen sehr hilfreich ist. Durch die Stimulierung bestimmter Druckpunkte an Kopf, Nacken, Schultern, Beinen, Händen und Füßen wird der Fluss des Qi-Energieflusses im Körper reguliert und gestärkt. Dadurch können verschiedene körperliche Beschwerden behoben werden.

Tipp 1: Stimuliere den Punkt zwischen Daumen und Zeigefinger

Wenn du Kopfschmerzen hast, kann Akupressur eine gute und schnelle Lösung bieten. Als ersten Schritt empfehle ich dir, den Punkt an deinem Handrücken zu stimulieren. Dieser Punkt wird als „LI4“ bezeichnet und befindet sich auf der Handfläche, in der Nähe des Daumens.

Der LI4-Punkt liegt an der Seite des Daumens, in der Mitte zwischen dem Grundgelenk und dem Handballenknochen. Oftmals ist dieser Punkt spürbar, um ihn zu spüren, lege zuerst deine Finger auf die aufgezeichnete Stelle. Der Daumen der drückenden Hand ist oben und der Zeigefinger gibt den Gegendruck auf der anderen Seite. Durch Drücken dieses Punktes für ungefähr dreißig Sekunden bis eine Minute können Kopfschmerzen gelindert werden. Ein sanfter Druck ist völlig ausreichend. Wenn du dich besser fühlst oder die Schmerzen nachlassen, dann hör auf und mach eine kurze Pause. Wiederhole diese Übung drei bis vier Mal am Tag, um die Erleichterung zu spüren.

LI4 Akupressurpunkt bei Kopfschmerzen und Migräne

Tipp 2: Stimuliere die Zonen an den Ohren und der Stirn

Der GB14-Punkt: Der GB 14 Punkt befindet sich an der Stirn. Nimm dir Grafik zur Hilfe. Massiere ihn sanft mit den Zeigefingern beidseitig für mindestens eine Minute, um Spannungskopfschmerzen sowie Schwindelgefühle zu beseitigen. Ebenfalls ist der Druck mit den Daumen denkbar. Dazu legst du die Daumen auf GB14 und die Handfläche schaut nach oben. Für einen besseren Halt kannst du die Finger an den Hinterkopf legen, um den Druck Richtung Meridian zu variieren.

GB14 Yangbai Akupressurpunkt bei Kopfschmerzen und Migräne

Der SI19-Punkt: Der SI19 – Punkt befindet sich unterhalb des Ohrs in Richtung des Unterkiefers; drücke leicht darauf, um Spannungskopfschmerzen oder Migräneanfälle vorzubeugen. In unmittelbarer Nähe liegt das Kiefergelenk zur Orientierung. Wenn du den Punkt haltest und beim Öffnen und Schließen des Unterkiefers Bewegung spürst, musst du etwa eine Fingerkuppe höher rücken. Dort sollte deutlich weniger Bewegung des Gelenkes spürbar sein.

SI19 Tinggong Akupressurpunkt bei Kopfschmerzen und Migräne

Tipp 3: Massiere die Schultern und Nackenmuskulatur

Der GB20-Punkt: Der GB20-Punkt befindet sich am Ende des Nackens am Hinterkopf. Drücke diese Stelle für ungefähr 30 Sekunden oder länger, um starke Kopfschmerzen zu lindern.

GB20 Fengschi Akupressurpunkt bei Kopfschmerzen und Migräne

Der UB10-Punkt: Der UB10-Punkt sitzt etwa in der Mitte des oberen Rückens in Richtung Schultern; drücke leicht darauf für etwa 30 Sekunden, um Kopfschmerzen vorzubeugen oder diese zu reduzieren.

Als einfachere Alternative kannst du dich auch auf die Full Balance Akupressurmatte legen. Die vielen unterschiedlich großen Holzknöpfe auf der Akupressurmatte üben Druck auf deine Muskulatur und Akupressurpunkte aus. Diese verbessern die Durchblutung, regen die Selbstheilung an und helfen dir dabei zu entspannen.

Diese Entspannung soll den Druck lösen und kann gegen Kopfschmerzen positiv wirken. Die Massagematte kann auch zusammengerollt werden, um die Nackenmuskulatur noch intensiver zu stimulieren. Beachte, dass der Grundsatz viel hilft viel in diesem Fall keine Berechtigung hat. Ein sanfter Druck ist ausreichend. Zwischen ich spüre nichts und ich drücke so fest, dass ich vor Schmerzen schreie, gibt es unzählige Abstufungen. An manchen Tagen können wir mehr Druck vertragen, wie an anderen Tagen. Stell dich auf deine Tagesverfassung ein.

Tipp 4: Stimulation unterhalb deines Knies

Der ST36-Punkt: Der ST36-Punkt befindet sich etwa vier Fingerbreit unterhalb des Knies auf der Vorderseite des Beins. Stimuliere diese Stelle, indem du sie leicht drückst und massierst, um deine Energie zu aktivieren und deinen Körper zu entspannen

ST36 Zusanli Akupressurpunkt zur Entspannung

Tipp 5: Berühre die Stirn und die Augenbrauenbereiche

Der EX-HN3 Punkt, die Yintang Stelle: Diese Stelle liegt mitten im Gesicht direkt zwischen den Augenbrauen – obwohl es schwierig sein könnte sie zu erreichen – drücke leicht darauf für ungefähr 30 Sekunden um Kopfschmerzen vorzubeugen oder diese zu reduzieren.

EX-HN3 Yintang Akupressurpunkt bei Kopfschmerzen und Migräne

Tipp 6: Fußsohle und Zehen massieren bei Kopfschmerzen?

Über die Stimulation der Fußreflexzonen auf der Fußsohle kannst du die Durchblutung im gesamten Körper verbessern und deine natürlichen Selbstheilungskräfte aktivieren. 

Am großen Zeh liegen die Fußreflexzonen für den Kopf. Du kannst mit deinem Daumen diese Zonen sanft massieren und drücken. 

Auch hier bietet die Akupressurmatte oder das Fußreflexzonen Board Big Foot eine einfache Lösung um nicht selbst massieren zu müssen. Einfach auf die Produkte daraufstellen und wirken lassen. Durch unterschiedliche Positionierung auf den genannten Hilfsmitteln können die Punkte individuell bearbeitet werden.

Tipp 7: Viel Wasser trinken

Trinke viel Wasser, besonders bei Kopfschmerzen. Wasser hilft dir dabei, deinen Körper zu reinigen, ihn mit Energie zu versorgen und die Funktion deines Körpersystems zu optimieren. Der Wasserhaushalt und das Blut sind miteinander gekoppelt, somit versuche dies in Balance zu halten.

Allgemein sollten wir alle bewusst jeden Tag genügend Wasser zu uns nehmen. Wir sprechen ganz bewusst von Wasser, weil diese Flüssigkeit auch in unserem Körper benötigt wird. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten die tägliche Wasseraufnahme zu erhöhen.

Fazit:

Akupressur ist eine natürliche Methode, die den Körper bei Beschwerden wie Kopfschmerzen zur Linderung unterstützen kann. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass es keine Ersatztherapie ist und immer im Zusammenhang mit anderen Behandlungsmethoden angewendet werden sollte.

Suche dir Hilfe von einem Fachmann oder einem Arzt deines Vertrauens, um dein Problem besser verstehen und behandeln zu können. Die Ursache für Kopfschmerzen sind breit gefächert, deshalb können allgemeine Maßnahmen zumindest das Wohlbefinden steigern und unter Umständen deinen Kopfschmerz mindern.

Physiotherapeut Raphael Dörner

Raphael Dörner

Physiotherapeut, Redakteur und Experte

Raphael Dörner ist Physiotherapeut, ausgebildeter Fitness-Trainer und Lauf Coach. Er ist persönlich noch immer sehr aktiv mit Trailrunning, Hike & Fly, Crossfit, Klettern und jegliche Sportarten, die seine Full Balance fördern. Raphael arbeitet aktiv daran, sein Know-How in die Entwicklung der Full Balance einzubringen!