PECH Regel – Was du tun solltest bei einer Sport Verletzung

21. Februar 2021 - Laufen, Regeneration

Lesedauer 4 Minuten

Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und es ist passiert: ein Sportunfall. Läufer und andere Sportler sind gleichermaßen betroffen. Die Routine suggeriert ein Gefühl der Sicherheit, doch es kann im Alltag schnell zu Sportverletzungen bei einer einfachen Runde Joggen kommen.

Damit du in solchen Fällen nicht auf dein Training langfristig verzichten musst, gibt es die sogenannten PECH Regel. Unter Berücksichtigung der PECH Regel kannst du dich schnell erholen und dein Laufen zeitnah fortsetzen. Die PECH Regel sorgt dafür, dass Sportverletzungen adäquat behandelt werden, um die Langzeitauswirkungen möglichst gering zu halten.

Oftmals entscheiden die ersten Stunden der Erstbehandlung über den weiteren Genesungsprozess. Die Vorsichtsmaßnahmen der PECH Regel gewährleisten eine schnelle Genesung und verhindern gleichzeitig weitere Folgeschäden, die aus einer inadäquaten Erstbehandlung resultieren können.

Wofür steht die PECH Regel?

P steht für Pause

Ehrgeiz ist unter Sportlern von essenzieller Bedeutung, um neue Meilensteine zu erreichen. Jedoch solltest du beim Training Grenzen setzen, insbesondere bei Sportverletzungen.

Es spielt keine Rolle, ob du Fußballer, Tennis Spieler oder Läufer bist. Nach einer Verletzung gilt es das Training abrupt zu unterbinden. Anderenfalls kommt es zu einer Verschlimmerung, was letztlich deine Trainingskapazitäten langfristig einschränken wird. Es ist für dich besser das Training einmalig zu unterbinden und zu pausieren, als infolge falscher Motivation über einen längeren Zeitraum auszufallen.

Du musst nicht gänzlich auf sportliche Aktivitäten verzichten, wobei dies in Abhängigkeit zur Verletzung steht. In erster Instanz solltest du darauf achten, dass bei alternativen Aktivitäten die verletzte Stelle nur moderat belastet wird. Schwimmen gehört zum Beispiel zu den gelenkschonenden Sportarten und kann für den Heilungsprozess förderlich sein.

E steht für Eis und Kühlung

PECH Regel - Eisen und Kühlen bei Sport Verletzung

Nachdem du dein Training beendet hast, solltest du unverzüglich die betroffene Hautpartie kühlen. Die positiven Effekte des Kühlens kommen in den ersten Stunden besonders zur Geltung. Durch das Eis erzielst du eine Schmerzlinderung. Gleichzeitig verhinderst du durch die Kühlung ein weiteres Ausbreiten der Schwellung.

Denn aufgrund der Kühlung kommt es zu einer Verengung der Blutgefäße, was die Blutzufuhr vermindert. Kühlst du jedoch die Stelle zu lange, so kann der Körper mit einem Abwehrmechanismus reagieren und die Blutzufuhr erhöhen. Die Kühlung sollte deshalb in der Akutphase schätzungsweise 20 Minuten am Stück betragen.

Vermeide Kälteverbrennungen, indem du den Kühlakku mit einem Handtuch umwickelst. Das Gleiche gilt für weitere Varianten, die zum Kühlen verwendet werden, wie zum Beispiel Eisbeutel oder Eiswürfel und dergleichen. Die Haut sollte keineswegs in direkten Kontakt mit dem Eis kommen. Nach Ablauf von 48 Stunden ist ein Kühlen nur noch bedingt effektiv. Deshalb ist die zeitnahe Ausführung wichtig.

C steht für Compression (Kompressen)

Die ideale Ergänzung zum Kühlen stellen Kompressen dar. Es geht dabei um eine Druckausübung auf die betroffene Stelle, um eine Schmerzlinderung zu erzielen. Zusätzlich wirkt sich ein Druckverband schwellungshemmend aus. Du kannst ein Druckverband in Kombination mit Eis benutzen. Vermeide eine übermäßige Druckausübung der Stelle und achte auf deine eigene Empfindung. Der Druck sollte keine weiteren Schmerzen verursachen.

Der Kompressionsverband dient der Stabilisierung und hilft – bei offenen Wunden – dabei die Blutung zu stoppen. Mit einem Kompressionsverband bist du auch vor Infektionen geschützt. Das Band sollte nur mäßigen Druck auf die betroffene Stelle ausüben und nach ca. zwei Stunden kannst du es lockern.

H steht für Hochlagern

Die Blutzirkulation spielt bei einer Verletzung eine zentrale Rolle, weil sich letztere auf die Bildung von Schwellungen auswirkt. Bei Verletzungen kommt es zum Zerreißen von Blutgefäßen. Dies führt zu Blutergüssen, weshalb dem Hochlagern unter diesem Aspekt eine besondere Bedeutung zukommt.

Deshalb sollte die verletzte Stelle hochgelagert werden, um die Blutzufuhr in das betroffene Körperareal zu verringern. Auf diese Weise wird eine übermäßige Schwellenbildung unterbunden, was wiederum zu weniger Schmerzen führt. Durch das Hochlagern können die ausgetretenen Flüssigkeiten, die das lokale Gewebe umgeben, abtransportiert werden.

Welche Vorteile hat die PECH Regel bei einer Verletzung?

Die PECH Regel hat den immensen Vorteil, dass du sie dir leicht einprägen kannst. Ein Unfall beim Laufen passiert unverhofft. Oftmals ist ein schnelles Handeln vonnöten.

Hast du die Pech Regel verinnerlicht, so kannst du das Wissen umgehend in die Praxis übertragen. Übst du gerade für einen Marathon? Dann wird die Pech Regel zum Rettungsanker! Befolgst du die Grundsätze der Regel, so kannst du zeitnah dein Training als Läufer fortsetzen. Auf diese Weise werden Heilungsprozesse angeregt und die Ausmaße der Verletzung werden frühzeitig eingegrenzt.

Dabei spielt es nahezu keine Rolle um welche Sportverletzungen es sich handelt, mit Ausnahme von Bruchverletzungen. Fußballer, ambitionierte Marathon Läufer als auch Tennisspieler profitieren von dieser Regelung. Eine Verletzung muss nicht in eine lange Zwangspause münden, sofern du die Grundsätze beherzigst.

Für das tägliche Laufen stellt die Regel einen Mehrwert dar. Denn beim Laufen kommt es nicht selten zu Verletzungen, wie einem Muskelriss oder einer Prellung. Vor allem das Umknicken ist eine der häufigsten Sportverletzungen. In Zukunft kannst du die Ausmaße einer Verletzung weitgehend reduzieren. Hast du gewusst, dass du Umknicken mit der täglichen Fußreflexzonen Stimulation positiv beeinflussen kannst?

Wann sollte ich trotz Einhalten der PECH Regel einen Arzt aufsuchen?

Die PECH Regel ist grundsätzlich kein Ersatz für einen Arztbesuch, denn es handelt sich lediglich um Erstmaßnahmen zum Lindern der Schmerzen. Du solltest nach einem Sportunfall einen Arzt aufsuchen, um Klarheit über die Schwere der Verletzung zu verschaffen. Nur ein Arzt kann eine Diagnose stellen und eventuell weitere Behandlungen in die Wege leiten. Als Laie ist es nur bedingt möglich den Ernst der Lage einzuschätzen.

Mit einem Arzt ist sichergestellt, dass es zu keinen irreversiblen Schäden kommt. Bei Kopfverletzungen kann es zu Letzteren kommen, etwa dann, wenn eine Gehirnerschütterung nicht erkannt wird. Bei irreversiblen Schäden handelt es sich um langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.

Letztlich kommt dem Arzt eine umso größere Bedeutung zu, wenn es um Verletzung im Kopf- oder Augenbereich geht. Im Zweifelsfall ist es für deine Gesundheit besser einen Arzt aufzusuchen, selbst wenn es die Situation scheinbar nicht erfordert.

Denn die Symptomatik einer Gehirnerschütterung kann auf verschiedene Weise zutage treten, wie zum Beispiel durch Müdigkeit oder Nackenschmerzen. Der Besuch wird dir Gewissheit verschaffen. Schließlich geht es um deine Gesundheit!

Des Weiteren solltest du Blutungen am Unterschenkel unbedingt von einem Arzt behandeln lassen. Anderenfalls kann es an den betroffenen Körperregionen zu Verhärtungen und übermäßigen Schmerzen kommen. Unbehandelt und bei einem negativen Verlauf kann es im schlimmsten Fall zu einem Absterben des Muskelgewebes kommen.

Fazit – PECH Regel

Die PECH Regel sollte dir eine Hilfestellung sein, wenn eine Sportverletzung auftritt. Versuche dabei ein gutes Gefühl für deinen Körper zu entwickeln, um die Schwere der Verletzung einschätzen zu können. Die PECH Regel hilft immer, auch wenn du dich dann entschließt einen Arzt aufzusuchen, um mehr Klarheit zu erhalten.

Bernhard

Bernhard Wallner

Inhaber von Full Balance

Bernhard hat gemeinsam mit seinem Vater die Full Balance gegründet. Er war erfolgreicher College Tennisspieler und lebte mehrere Jahre in den USA. Gesundheit, Sport, innovative und ganzheitliche Ansätze haben ihn schon immer interessiert. Mehr zum Autor