Plantarfasziitis – Ursachen, Symptome & effektive Behandlung

26. Februar 2021 - Laufen, Plantarfasziitis

Lesedauer 5 Minuten

Schätzungsweise 10 von 100 Menschen haben mit der Plantarfasziitis zu tun im Verlauf ihres Lebens. Die Erkrankung verursacht Fuß- und Fersenschmerzen und kann auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Je nach Ausprägung und Schweregrad können die Symptome den Alltag erschweren. Erfahre alles zur Plantarfasziitis im folgenden Beitrag.

Die wichtigsten Tipps bei einer Plantarfasziitis

Es ist wichtig, die Ursachen rechtzeitig ausfindig zu machen. Vor allem Personenkreise aus dem Laufsport können an einer Plantarfasziitis erkranken, insbesondere Laufanfänger neigen dazu sich zu überschätzen. Dies wiederum führt zu einer Überbelastung und mündet in einer Entzündung der Plantarsehne. Deshalb sollten deine Trainingseinheiten eine moderate Belastung aufweisen und in einem adäquaten Verhältnis zum eigenen Fitnesslevel stehen.

Weitere Faktoren können die Erkrankung begünstigen, wie zum Beispiel eine schwache Fußmuskulatur. Aufgrund der heutigen Mobilität legen wir weniger Wegstrecken zu Fuß zurück, was zur Schwächung der Fußmuskulatur führt.

Auch Übergewicht und unbequeme Schuhe sind begünstigende Faktoren. Folglich ist eine Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild zielführend, um eine Plantarfasziitis zeitnah zu erkennen. Auf diese Weise können Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um die Symptome zu lindern.

Was genau ist die Plantarfasziitis?

Bei der Plantarfasziitis handelt es sich um eine Entzündung der Plantarfaszie. Die Ursachen für die Entzündung können unterschiedliche Ursachen haben. Eventuell spielen mehrere Risikofaktoren bei der Krankheitsentwicklung eine begünstigende Rolle, die zu den Schmerzen führen.

Die Plantarfaszie ist eine Sehnenplatte der Fußsohle. Sie übernimmt eine wichtige Funktion für den Fußknöchel, um die Fußgelenke bei der täglichen Belastung zu schonen. Die Plantarfaszie weist eine Dehnungsfähigkeit von 10 % auf und federt die Druckausübung des Körpergewichtes ab. Ein Synonym für Plantarfasziitis ist auch der Terminus Plantarsehnenentzündung.

Trotz der Dehnfähigkeit der Plantarfaszie kann eine übermäßige Belastung dazu führen, dass Mikroverletzungen an der Sehnenplatte entstehen. Es kommt bei einer Überdehnung der Plantarfaszie zum Einreißen. Die Verletzungen heilen aus, jedoch ist die Belastbarkeit der Plantarsehnen für eine bestimmte Zeitspanne nur eingeschränkt möglich.

Innerhalb der eingeschränkten Belastungsfähigkeit treten die typischen Schmerzen auf, die signifikant für die Plantarfasziitis sind. Um die Symptome nicht zu verschlimmern, ist es bedeutsam die Belastungsintensität nach Möglichkeit zu verringern.

Was sind die Ursachen für eine Plantarfasziitis?

Eine Ursache für eine Plantarfasziitis sind sportliche Aktivitäten. Fußballer, Tänzer und Läufer sind einige Risikogruppen von vielen, die Gefahr laufen an einer Entzündung der Plantarfaszie zu erkranken.

Zusätzlich zu den körperlichen Belastungen aus dem Sportbereich spielen weitere Aspekte bei der Krankheitsentstehung eine entscheidende Rolle. Eine anatomische Fehlstellung des Fußgelenks kann beispielsweise eine ungleichmäßige Krafteinwirkung auf die Sehnenplatte verursachen. Aufgrund der nachteiligen Schwerpunktverlagerung, die infolge der Fehlstellung entsteht, kommt es zu einer Überlastung der Sehnenplatte.

Die tägliche Belastung auf das Fußgelenk wird durch Übergewicht erhöht. Aufgrund dessen ist Laufsport nur bedingt empfehlenswert zum Abbau von Körperfett, bzw. die Trainingsintensität sollte bei Übergewicht nur moderat ausfallen.

Idealerweise kombinierst du dein Lauftraining mit anderen Sportarten, die gelenkschonend sind, wenn du an Übergewicht leidest. Schwimmen oder Radfahren gelten als gelenkschonende Sportarten, die zudem die Regeneration fördern.

Ein inadäquates Schuhwerk gilt ebenfalls als Auslöser für eine Plantarfasziitis. Vor allem beim Laufen gilt es auf ergonomische Schuhe zu setzen, die zum Trainingsumfeld passen. Als Läufer solltest du auf den Bodenuntergrund achten und entsprechendes Schuhwerk kaufen.

Ein Joggen über Asphalt mit Schuhen, die eine schlechte Dämpfung aufweisen, begünstigt die Entstehung einer Plantarfasziitis. Zusätzlich werden die Gelenke insgesamt einer übermäßigen Belastung ausgesetzt.

Fersenschmerzen als seelische Ursache – Eine Plantarfasziitis kann auch durch emotionale Probleme ausgelöst werden. Oftmals verändert sich unserer Körperhaltung, wenn uns emotional etwas bedrückt oder uns eine Sache auf der Seele liegt. Neben der Behandlung am Fuß sollte auch bewusst über das seelische Problem gesprochen werden.

Welche Symptome treten bei einer Faszien Verletzung auf?

Verletzungen sind im Sport üblich und unterscheiden sich vielseitig. Grundsätzlich gilt bei akuten Sportverletzungen die PECH Regel zu beachten. Bei einer Plantarfaszien Verletzung kann dies jedoch schleichend schlimmer werden.

Eine Entzündung der Sehnenplatte führt zu brennenden und ziehenden Schmerzen unterhalb der Fußpartie. Um andere Ursachen auszuschließen, gibt es weitere Indikatoren, die auf eine Plantarfasziitis hinweisen.

Fersenschmerzen am Morgen

Bei einer Plantarfasziitis sind die Schmerzen morgens nach dem Aufstehen besonders ausgeprägt. Gehst du hingegen einige Schritte, so flachen die Schmerzen ab. Sie nehmen meistens wieder zu, wenn es zu einer erhöhten Belastung kommt, etwa bei sportlichen Aktivitäten oder beim Tragen von Lasten etc. Der Schmerzpegel kann – je nach Belastungsart – variieren. Die Entzündung kann an beiden Füßen auftreten oder auch nur an einem Fuß entstehen.

Frühe Erkennung und Vorsorge einer Plantarfasziitis

In der Regel kommt es zu einer kontinuierlichen Verschlechterung, bzw. die Schmerzen werden mit der Zeit immer größer. Aufgrund der leichten Symptomatik in der Anfangsphase wird die Krankheit als solche nicht wahrgenommen.

Deshalb solltest du bereits leichte Symptome ernst nehmen und entsprechend reagieren, um den Krankheitsverlauf zu mildern. Dabei solltest du keinesfalls unnatürliche Bewegung machen, um eine Schmerzlinderung zu erzielen, wie zum Beispiel durch Hinken und dergleichen. Auf diese Weise kann es zu Problemen mit anderen Körperarealen kommen, die infolge einer Fehlstellung beim Gehen gefährdet sind.

Hast du bestimmte Symptome bei dir selbst feststellen können, so gilt es diese zeitnah zu behandeln. Anderenfalls kann es deine Mobilität vermindern. Je länger die Symptome unbehandelt bleibe, desto größer die Gefahr einer Überbelastung von weiteren Körperregionen, weil ein natürliches Abrollen des Fußes nicht möglich ist.

Faszientraining bei Plantarfasziitis - Ausrollen der Fußsohle mit Ball

Diagnose eines Arztes

Die Diagnose erfolgt im Regelfall durch ein Gespräch mit dem Arzt, einschließlich einer körperlichen Untersuchung. Hierbei ist es wichtig die Schmerzen akribisch zu beschreiben, um Fehldiagnosen auszuschließen. Teil des Diagnoseverfahrens ist ein Abtasten der Fußsohle.

Der Arzt ermittelt dabei die schmerzempfindlichen Partien. Den Ärzten stehen zur Diagnose verschiedene technische Hilfsmittel zur Verfügung, die im Ausnahmefall zum Einsatz kommen. Normalerweise sind diese nicht vonnöten für die Diagnose. Die Plantarfasziitis kann mithilfe einer Ultraschalluntersuchung diagnostiziert werden. Mit der Ultraschalluntersuchung lässt sich nicht nur eine Entzündung feststellen.

Der Arzt kann die Entzündung lokal eingrenzen, was bei bestimmten Behandlungsmethoden von Vorteil ist, wie zum Beispiel bei einer Spritzenbehandlung. Besteht der Verdacht eines Knochenbruchs, so kann eine Röntgenaufnahme Abhilfe verschaffen. Die Diagnosefindung kann somit auf verschiedenen Wegen stattfinden.

Behandlung von Plantarfasziitis: Welche Übungen helfen bei Fersenschmerzen?

Die Behandlung der Plantarfasziitis erfolgt durch entzündungshemmende Medikamente. Alternativ ist die Injektion von Cortison mit einer Spitze möglich. Zusätzlich ist es möglich einen Entlastungsschuh zu tragen, um die Sehnenplatte zu schonen.

Es ergibt sich beim Entlastungsschuh der Nachteil, dass die Regeneration der Plantarfaszie gehemmt wird. Deshalb sollte der Heilungsprozess durch Plantarfasziitis Übungen, Dehnübungen, einem Stretching oder einem Faszientraining angeregt werden. Beispielsweise kann dies auch durch Akupressur und die Verwendung einer Akupressurmatte oder Fußmassage Brett durchgeführt werden. Achte jedoch auf die Signale deines Körpers, damit die Plantarfasziitis nicht verschlimmert wird.

Dehnung der Wadenmuskulatur

Du kannst die Muskulatur an der Wade durch Dehnübungen beanspruchen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Dehnübungen können äußerst hilfreich sein, da die gedehnte Wadenmuskulatur Druck von der Plantarfaszie nimmt.

Auch ein Tennisball, Golfball oder Lacrossball können dir helfen die Wadenmuskulatur auszurollen. Das Ausrollen lockert die Muskulatur und fördert die Durchblutung. Dabei solltest du selbstverständlich die Plantarfaszie mit einschließen und auch hier mit dem Ball ausrollen.

Massage der Fußreflexzonen bei Plantarfasziitis

Massage der Fußreflexzonen bei Plantarfasziitis

Des Weiteren kannst du deine Fußreflexzonen stimulieren. Durch bestimmte Druckpunkte am Fuß erzielst du eine ganzheitliche Wirkung auf deinen Körper.

Fußreflexzonen sind in verschiedenen Kulturen seit Jahrtausenden bekannt und bilden einen festen Bestandteil der Heilmedizin. Eine Fußreflexzonenmassage lindert Gelenkschmerzen und löst Verspannung. Gleichzeitig verbesserst du damit dein allgemeines Wohlbefinden.

Du kannst Dehnübungen und dein Faszientraining mit der Stimulation von Fußreflexzonen kombinieren. So kannst du dein Stretching auf einem Fußmassage Brett wie dem Big Foot ausführen. Auf diese Weise stärkst du die Muskulatur an der Wade und tust deinem Wohlbefinden etwas Gutes.

Wie lange dauert eine Plantarfasziitis?

Die Dauer der Erkrankung steht in Abhängigkeit zu etwaigen Faktoren, weshalb es nicht möglich ist pauschale Aussagen zu treffen. Es sind Zeitspannen von sechs Wochen, einem Jahr möglich oder zwei Jahren möglich.

Sollte nach einer längerfristigen Behandlung keine Besserung eintreffen, so kann ein operativer Eingriff als letzter Ausweg in Betracht kommen. Idealerweise wirst du selbst proaktiv, indem du die Ursachen beseitigst, die den Krankheitsverlauf begünstigen.

Schaffe stattdessen Konditionen im Alltag, die den Genesungsprozess begünstigen. Versuche dein Gewicht zu reduzieren oder kaufe Schuhwerk mit einer soliden Dämpfung. Vermeide übermäßiges Training, auch wenn es für dich bedeutet über einen längeren Zeitraum hinweg kürzerzutreten. Eine Schonung ist vor allem wichtig, damit die Krankheit nicht in Chronizität übergeht und somit zu einem dauerhaften Problem wird.

Physiotherapeut Raphael Dörner

Raphael Dörner

Physiotherapeut, Redakteur und Experte

Raphael Dörner ist Physiotherapeut, ausgebildeter Fitness-Trainer und Lauf Coach. Er ist persönlich noch immer sehr aktiv mit Trailrunning, Hike & Fly, Crossfit, Klettern und jegliche Sportarten, die seine Full Balance fördern. Raphael arbeitet aktiv daran, sein Know-How in die Entwicklung der Full Balance einzubringen!